KrimDok
Dokumentation kriminologischer Literatur

Inhalt:


Kooperationspartner bei KrimDok

Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg
(Direktor: Prof. Dr. Dieter Dölling)

Institut für Kriminologie der Universität Tübingen
(Direktor: Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner)

Fachhochschule Villingen-Schwenningen-Hochschule für Polizei
(Rektor: Prof. Dr. Thomas Feltes,MA)

I Dokumentation KrimDok

KrimDok ist ein bibliographisches Nachweissystem kriminologischer Literatur, bestehend aus einer Haupt- und einer Ergänzungsdokumentation (EgDok). Die Hauptdokumentation ist schwerpunktmäßig auf deutschsprachige Schriften ausgerichtet. Bei der deutschen kriminologischen Literatur wird weitgehende Vollständigkeit angestrebt; bei österreichischer oder schweizerischer Literatur ist vorerst eine größere Selektivität unvermeidlich. Durch neue Kooperationspartner könnte künftig das Angebot erweitert werden. Selbständige fremdsprachige Schriften werden zusätzlich berücksichtigt, wenn sie dem Bestand der Bibliothek des Instituts für Kriminologie zugehen; unselbständige Schriften (z.B. Aufsätze) werden anhand einer Auswahl wichtiger internationaler Zeitschriften bzw. Reihen erschlossen. Außer der Kriminologie werden die sog. Grund- und Bezugswissenschaften im Rahmen des Möglichen einbezogen, vor allem die im weitesten Sinne kriminologisch relevanten oder aufgrund von Parallelproblemen für die Kriminologie generell ineressanten Veröffentlichungen aus der Rechtswissenschaft (besonders Strafrecht, Strafprozeß, Strafvollstreckung, Strafvollzug), der Rechtstatsachenforschung, der Kriminalistik (auch Polizeiforschung), der Psychologie (besonders Forensische Psychologie und Rechtspsychologie), der Sozialpsychologie, der Psychiatrie (besonders Forensische Psychiatrie, Maßregelpraxis), der Soziologie (besonders Rechtssoziologie, Kriminalsoziologie) und der Pädagogik (auch Sozialpädagogik).

I.1 Datenbestand der kriminologischen Dokumentation KrimDok/Thesaurus

KrimDok enthält ungefähr 28000 Angaben (Stand September 1996) zur Literatur ab dem Jahrgang 1990. Ältere Literatur steht bisher in Tübingen, Heidelberg und verschiedenen anderen deutschen wissenschaftlichen Instituten in Form von Zettelkatalogen der früheren "Heidelberger Dokumentation" zur Verfügung; sie soll nach und nach retrograd in das System eingespeist werden. Vorerst konzentriert sich KrimDok auf die bibliographischen Angaben zu den jeweiligen Literaturstellen und erschließt die Texte zusätzlich durch Schlagworte, die im Endausbau durch abgesicherte Deskriptoren eines Kriminologischen Thesaurus (THKrim, im Aufbau) ersetzt werden sollen. Abstracts werden vorerst nicht mit ausgewiesen.

I.2 Datenbestand der Ergänzungsdokumentation EgDok

Die Ergänzungsdokumentation enthält mehr als 70000 Monographien aus dem Dokumentenbestand des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen. Dazu gehört ein Datensatz von ca. 50000 Titeln, der auf weite Strecken mit den Dokumenten des Bibliotheksschwerpunkts (SpKrim, s.u.) übereinstimmt, aber weiterbearbeitet und mit zusätzlichen Notationen versehen wurde. Dazu gehört weiter der "Altbestand" der Bibliothek des Instituts für Kriminologie. Es handelt sich dabei um ca. 20000 Bände. Der Schwerpunkt der insoweit nachgewiesenen Erwerbungen liegt zwischen 1962 und 1989; jedoch gehen die Nachweise im Einzelfall auch sehr viel weiter zurück, ggf. bis ins 19. Jahrhundert. (Die Bibliotheksbestände ab 1990 sind im Datenbestand der kriminologischen Dokumentation KrimDok (s.o.) integriert). Diese Dokumente wurden entsprechend der Systematik des SpKrim nachträglich systematisiert und können entsprechend recherchiert werden.

II Dokumentation KrimMon (Datenbestand)

Die Dokumentation KrimMon enthält tendenziell vollständig die (vorwiegend) fremdsprachige Literatur, die an der Universitätsbibliothek Tübingen seit 1969 für den Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie (SpKrim; s.u.) erworben und in den sog. Südwestverbund (SWB) bibliographisch eingespeist wird. Der an der Polizeihochschule Villingen-Schwenningen derzeit gehaltene Bestand umfasst derzeit rund 50000 Titel. Er wird fortlaufend durch Datenabzüge aus dem SWB aktualisiert.

III Allgemeine Hinweise zum Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie an der UB Tübingen.

Der Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie (SpKrim) wurde 1969 im Zusammenhang mit einem damals in Aussicht genommenen Sonderforschungsbereich gegründet. Er ist nunmehr integrierter Teil des überregionalen Literaturversorgungsprogramms der Deutschen Wissenschaftlichen Bibliotheken. Das Tübinger Institut betreibt den Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Tübingen, die die Bestände bibliothekarisch bearbeitet und verwaltet sowie den Leihverkehr abwickelt. Die Sachmittel stammen aus regulären Haushaltsmitteln, aus dem Programm des Bibliotheksreferats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und aus Sondermitteln des Landes Baden-Württemberg.
Der SpKrim hat die Aufgabe, fremdsprachige Literatur zur Kriminologie sowie zu ihren Grund- und Bezugswissenschaften möglichst umfassend aufzuspüren und zu erwerben (was besonders bei der sog. Grauen Literatur, die nicht über den Buchhandel vertrieben wird, wie z.B. Regierungsdokumente oder Berichte von Universitätsinstituten, recht aufwendig sein kann). Die Bestände sollen für Wissenschaft, Politik und Praxis zugänglich gemacht werden. Primäre Adressaten des SpKrim sind insoweit Einrichtungen (auch Einzelpersonen, z.B. Wissenschaftler an Universitäten und privaten Forschungsstellen) in Deutschland. über die internationale Fernleihe sind aber vor allem auch die Nachbarstaaten Deutschlands mit angebunden. Informationsmedium des SpKrim ist die in Broschürenform erscheinende Schrift "Neue Kriminologische Literatur", die (als Teil der Servicefunktion des SpKrim) in einer viersprachigen Systematik alle Neuerwerbungen des je zurückliegenden Zeitraums ausweist und an rund 400 Adressaten versandt wird.

Ständige Arbeitskontakte zu ausländischen Einrichtungen erleichtern die Umsetzung der Sammelkonzeption bzw. Erwerbspolitik. Besonders eng sind derzeit Kontakte in folgende Staaten (geordnet in der Reihenfolge der Intensität und Ergiebigkeit): USA, Skandinavien, Niederlande, Italien, Frankreich, Australien, Spanien und Mexico.

Die Bestände des SpKrim werden von Forschern, Studenten, Praktikern und Politikern gut genutzt, wie sich an der Ausleihstatistik zeigen läßt. Danach gab es (ohne Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen und Informationen durch Fotokopie von Originalen) bis Ende 1994 rund 50000 Ausleihen insgesamt und rund 17000 Fernleihen.

Die Systematik des Bibliothekschwerpunkts Kriminologie ist sehr detailliert untergliedert. In den fortlaufenden Heften der Bibliographie "Neue Kriminologische Literatur" werden die Bücher und sonstigen monographischen Texte freilich aus Sparsamkeitsgründen nur nach den Hauptabschnitten der Systematik nachgewiesen. Eine Feinrecherche läßt sich derzeit auch elektronisch nicht bewerkstelligen.

Generell sucht die Systematik das Titelmaterial nach Sachkomplexen von Kriminalität und deren Kontrolle pragmatisch zu ordnen, ohne sich zwanghaft an den Schemata wissenschaftlicher Einzeldisziplinen zu orientieren. Aus ökonomischen Gründen kann bisher jeder Titel nur an einer einzigen Systemstelle verzeichnet werden. Abweichungen gibt es auch nicht in den häufigen Fällen, in denen aus der Natur der Sache heraus Zuweisungen an andere Systemstellen sinnvoll wären oder sogar geboten erscheinen. Bei der Recherche nach Titelmaterial spezieller Problemkreise empfiehlt es sich daher, neben der offensichtlichen Hauptsystemstelle weitere thematisch angrenzende Systemstellen auszuwerten.

Publikationen über Verhaltensweisen, die nur einen mittelbaren Bezug zur Kriminalität haben, werden bei demjenigen Sachkomplex erfaßt, der das Schrifttum über das kriminelle Verhalten nachweist. Beispielsweise ist ein Werk über den Umgang von Lehrern mit allgemein verhaltensauffälligen Schülern an derselben Systemstelle verzeichnet (nämlich 4.2.2 Schulen) wie ein Bericht über Vandalismus, der sich mit strafrechtlich relevanten Sachbeschädigungen an schulischen Einrichtungen befaßt.

Umgekehrt werden Veröffentlichungen, in denen an Populationen von Straftätern besondere Fragen erörtert werden, die herkömmlicherweise Gegenstand der Forschung spezieller Wissenschaftsdisziplinen sind, dem entsprechenden Abschnitt zugeordnet, der Literatur eben dieser Wissenschaft enthält. Mithin findet sich beispielsweise ein Forschungsbericht zur moralischen Entwicklung von straffälligen Kindern unter der Systemstelle 8.7.3, d.h. beim Schrifttum über Entwicklungspsychologie und pädagogische Fragen. SpKrim plant, die Restriktionen künftig in dem Maße abzubauen, in dem (etwa über Forschungsförderungseinrichtungen) zusätzliche Dokumentationskapazität aufgebaut werden kann.

Besondere Hinweise für den Leihverkehr:
Alle in den Bestandsverzeichnissen bzw. in NKL nachgewiesenen Titel können im Rahmen des Leihverkehrs bestellt werden, sofern sie nicht in einer Bibliothek am Ort des Bestellers vorhanden sind. Bestellungen können von einer dem Leihverkehr der Deutschen Bibliothek in Frankfurt angeschlossenen Bibliothek direkt an die Universitätsbibliothek Tübingen geschickt werden und brauchen nicht die Zentralkataloge zu durchlaufen. Als bibliographischer Nachweis sollte angegeben werden: "21: Neue Kriminologische Literatur".

Hinweise für den Leihverkehr mit Personen und Institutionen, die nicht in der Bundesrepublik beheimatet sind:
Wer von außerhalb der Bundesrepublik Deutschland Materialien aus der Sammlung von SpKrim ausleihen will, kann dies auf dem Wege des internationalen Leihverkehrs tun. Bitte kontaktieren Sie Ihre örtliche Bibliothek oder auch Ihre regionale Bibliothek, die daran teilnimmt.

Anfragen und sonstige Kommunikation:
Bitte richten Sie alle Anfragen, Hinweise und sonstige Kommunikation, die den Schriftenbestand von SpKrim oder Fragen der Anschaffungsmöglichkeiten bzw. der Ausleihmodalitäten betreffen, an:

    Universitätsbibliothek Tübingen
    Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie
    Postfach 2620
    72076 Tübingen

Alle Fragen, die den Zugang zum "Südwestverbund" betreffen, sind an die Universitätsbibliothek Konstanz zu richten.

Der elektronische Datenbestand von SpKrim umfaßt ca. 49000 recherchierbare Monographien (Stand September 1996). Darüber hinaus besitzt der SpKrim zahlreiche Jahresbände von inzwischen 270 Zeitschriften und 46 zeitschriftenartigen Reihen, die nicht elektronisch in Tübingen als Einzeltitel erschlossen sind; sie stehen Interessenten auf den üblichen anderen Wegen (Zeitschriftenverzeichnisse, Dokumentationen wie current contents) zur Recherche und Ausleihe zur Verfügung.

IV Bestellhinweise für die KrimDok CD

KrimDok ist in Neuauflage als CD-ROM verfügbar.

Bezug gegen eine Unkostenbeteiligung von 69,- DM (CD inkl. Handbuch) für die Einzelplatzversion, bzw. 99,- DM für den Netzwerkeinsatz (Studenten gegen Vorlage eines entsprechenden Nachweises 39,- DM).

Nähere Informationen und Bestellungen über die:

Fachhochschule Villingen-Schwenningen
-Hochschule für Polizei-
KrimDok
Sturmbühlstr. 250
78054 Villingen-Schwenningen
Fax: 07720-309204
E-Mail: KrimDok@fhpol-vs.de(krimdok@fhpol-vs.de)


Institut für Kriminologie der Universität Tübingen
Infos bei andreas.schmidt@uni-tuebingen.de(andreas.schmidt@uni-tuebingen.de) - Stand 2. März 1997